Als Drechsler wandele ich auf einem schmalen Grat irgendwo zwischen Kunst und Handwerk. Beides miteinander zu verbinden, ist meine Leidenschaft.
Zum Drechseln kam ich 1983 eher zufällig. Alles fing damit an, dass ich eine ausrangierte Drechselbank geschenkt bekam. Und als alle Versuche, sie zu verkaufen, scheiterten, beschloss ich, sie einfach einmal auszuprobieren. Was sonst kann man mit einer Tonne Metall anfangen, die die Garage blockiert?
Die Anfänge waren schnell durch den Besuch einiger Drechselkurse erlernt. Es folgten Jahre von “trial and error", in denen mir klar wurde, dass die klassischen Drechselformen - wie man sie in Kerzenständern, Tisch- und Stuhlbeinen oder in Treppengeländern finden kann - nicht meine Erfüllung waren.
Stattdessen gaben mir berühmte Drechselkünstler wie Ray Key, Chris Stott, Melvyn Firmagher, Hans J. Weißflog, Jean Francois Escoulen, Johannes Michelsen, Nick Agar oder Christian Delhon, mit denen ich diverse gemeinsame Workshops absolvierte, neue Impulse.
Heute habe ich meinen eigenen Weg als Drechsler gefunden. Statt edler Hölzer inspirieren mich mehr und mehr solche, die keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr haben. Knorrige Wurzelstücke zählen zu meinen Lieblingsstücken, aber auch Holz, das schon einen gewissen Fäulnisprozess durchlaufen hat, lange Zeit im Wald moderte oder gar im Wasser aufgeweicht wurde. Solche Hölzer zu neuem Leben zu erwecken, begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Auf meinen Streifzügen durch die Wälder rund um meine Wahlheimat Weyer in der Nordeifel entdecke ich immer wieder die interessantesten Stücke, und auch von meinen Urlaubsfahrten bringe ich regelmäßig Unmengen Holz mit nach Hause.
Zu den Höhepunkten meiner bisherigen Drechsellaufbahn zählt für mich, dass ich in den Jahren 1999 bis 2007 - auf Empfehlung des damaligen Bundesinnungsmeisters und Vorsitzenden des Meisterprüfungsausschusses, Prof. Gottfried Böckelmann - die Chefredaktion der Deutschen Drechsler Zeitung übernehmen durfte, dem offiziellen Organ des Drechsler- und Spielzeugmacherhandwerks.
Im Jahre 2004 erschien mit "Passion - Künstler an der Drechselbank" mein erstes Buch, das ich zusammen mit Helga und Richard Becker geschrieben habe.
Daneben habe ich für inter-nationale Fachzeitungen im In- und Ausland geschrieben und die Fachübersetzung für verschiedene Drechselbücher gemacht.
Aktuell arbeite ich an meinem zweiten Buch. Am liebsten aber stehe ich noch immer an der Drechselbank und widme mich meiner Kunst.
Seit einigen Jahren drechsle ich im Übrigen nicht mehr alleine. Ich konnte meine Frau für die Arbeit mit dem wunderbaren Werkstoff Holz begeistern, und wann immer die Zeit es zulässt, stehen wir nun gemeinsam in der Werkstatt. Einige der auf dieser Website gezeigten Stücke stammen von ihr.
Ebenfalls von meiner Frau sind fast alle Fotos auf dieser Website.
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